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Sussita (Hippos) Nationalpark

Reuven Doron

Der kürzlich eröffnete Nationalpark Sussita (Hippos), gelegen auf einem Hügel an den Westhängen der Golanhöhen, oberhalb des Kibbuz Ein-Gev, bietet einen atemberaubenden Blick auf den See Genezareth. Prächtige Überreste der antiken Stadt Hippos/Sussita (Griechisch/Hebräisch: „Pferd“), die während der römisch-byzantinischen Periode ihre Blütezeit erlebte, bis sie 749 n. Chr. durch ein großes Erdbeben zerstört wurde, warten darauf, erkundet zu werden.

Der Nationalpark Sussita

Neben der herrlichen Aussicht auf das gesamte Becken des See Genezareth können Besucher des Sussita-Nationalparks die beeindruckenden archäologischen Überreste der römischen Stadt bewundern, darunter das Forum, den Hauptplatz der Stadt, eine riesige Wasserzisterne, die Überreste einer prächtigen Basilika und ein kleines überdachtes Theater. Das Forum im Zentrum der Stadt war der Ort, an dem sich das gesellschaftliche, kulturelle und kommerzielle Leben abspielte und an dem sich die Menschen täglich begegneten. Das Forum war von mit Säulen gesäumten Gängen umgeben, überdacht, um schattige Plätze zum Einkaufen und geselligen Beisammensein zu schaffen.

Ruinen mit Panoramablick

Beeindruckende Bauten

Da es in der Stadt keine Wasserquelle gab, bauten die Einwohner ein rund 24 km langes Aquädukt, das das kostbare Wasser aus der Ferne heranführte. Der letzte Teil des Aquädukts bestand aus einer unterirdischen Leitung, die unter der Hauptstraße verlegt wurde. Die ausgeklügelte Zisterne ist so gut erhalten, dass Besucher über eine Treppe in ihr Inneres hinabsteigen können, das noch immer mit einem beeindruckenden Kalksteinbogen überdacht ist. Die Basilika, die sich neben dem Forum befindet, war das Zentrum der Aktivitäten, wenn das schlechte Wetter keine Aktivitäten auf dem offenen Forum zuließ. Es handelt sich um ein beeindruckendes, großes überdachtes Bauwerk von 30 x 55 Metern, das aus behauenen Steinen errichtet wurde.

Kultur-begeisterte Bevölkerung

Das zentrale Badehaus ist ein sehr beeindruckender öffentlicher Komplex, der das Badehaus selbst und einen geräumigen offenen Innenhof umfasst. Das nahegelegene Odeon ist ein theaterähnliches, überdachtes Gebäude, in dem kulturelle Veranstaltungen wie Dichterlesungen mit musikalischer Begleitung stattfanden, was von der Affinität der Bevölkerung zur klassischen Kultur zeugt. In der Stadt gibt es insgesamt acht Kirchen, die offenbar nach dem fünften Jahrhundert n. Chr. erbaut wurden. Die archäologischen Funde bestätigen, dass diese Gotteshäuser den christlichen Bewohnern der Stadt bis zu ihrer Zerstörung durch das große Erdbeben von 749 n. Chr. dienten.

Sussitas Rolle im Unabhängigkeitskrieg

Der Ort Sussita spielte in der modernen Geschichte Israels eine wichtige Rolle. Während des Unabhängigkeitskrieges (1948-1949) befand sich dort ein syrischer Militärposten, der die israelischen Ortschaften unterhalb des Hügels bedrohte, bis er von Bewohnern des Kibbuz Ein-Gev erobert wurde. In der Nähe der antiken Stadt wurde ein Posten der israelischen Armee eingerichtet, um die Aussicht auf die Umgebung zu nutzen. Noch heute ist eine Seilbahn aus dem Jahr 1948 zu sehen, die ursprünglich von Oberstleutnant David Laskov gebaut wurde, um die Ausrüstung von Ein-Gev zu den auf dem Berg stationierten israelischen Soldaten zu befördern.

Besucher der Stätte können die Überreste von Kommunikationsgräben, Schießständen und anderen Einrichtungen besichtigen, die Teil des IDF-Außenpostens an diesem Ort waren.

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